Dazu gehören ein sehr informatives Museum, das ausführlich über dieses einschneidende Trauma des armenischen Volkes aufklärt, sowie ein großer Kreis aus grauen Steinblöcken, die sich wie eine zugreifende Hand um ein ewiges Feuer neigen, und eine gespaltene 44m hohe Nadel. Nach Meinung der meisten Historiker zählen die Ereignisse, die im Ersten Weltkrieg stattfanden und von den Armeniern selbst als Aghet („Katastrophe“) bezeichnet werden, zu den ersten systematischen Genoziden des 20. Jahrhunderts. Schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier wurden durch vom Osmanischen Reich verantwortete Überfälle auf armenische Dörfer, Massaker und Todesmärsche getarnt als „kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahmen“.
Der 24. April 1915 markiert den Beginn der systematischen Vernichtung mit Razzien gegen armenische Intellektuelle im damaligen Konstantinopel, obwohl es zuvor bereits immer wieder Überfälle und Verfolgungen der Armenier im Osmanischen Reich gab. Massendeportationen in die mesopotamische und syrische Wüste folgten, was den meisten Menschen das Urteil des Todes bedeutete. Besitztümer wurden enteignet, Wohnungen wurden ausgeraubt und es war der Bevölkerung gesetzlich untersagt, den deportierten Armeniern Nahrungsmittel zu geben. Die meisten Menschen starben dort an Seuchen oder Auszehrung, nachdem sie es kräftemäßig bis nach Syrien geschafft hatten und nicht auf dem Weg entführt, getötet oder die Klippen des Euphrats hinuntergestoßen worden waren. Im kollektiven Gedächtnis der verstreuten Armenier auf der ganzen Welt ist das Trauma des Völkermords fest verankert.
Völkermord gegen die Armenier – Aghet
In den Jahren 1915/16 wurden Hunderttausende Armenier von Soldaten des Osmanischen Reiches durch Massaker und Todesmärsche absichtlich getötet. Viele Historiker erkennen den „Genozid vor dem Genozid“ ebenfalls als solchen an. Seine Ablehnung kann in Frankreich bestraft werden. Im Gegensatz dazu hat die Türkei immer noch Streit um die Geschichte.
100 Jahre Leugnung des Völkermordes durch die Türkei
Die Türkei muss die wesentlichen Ursachen für den Genozid der Armenier durch die Türkei untersuchen. Ihr Gründungsmythos und ihr Verständnis von Nationen und Minderheiten müssen hinterfragt werden. Nur auf diese Weise kann sie ihre Vergangenheit erweitern und schließlich den Völkermord anerkennen.